Moorburg verliert Wohnraum

Hamburg braucht dringend Wohnraum, es werden bereits leerstehende private Immobilien durch Zwangsmaßnahmen der Stadt saniert und anschließend vermietet, aber Hamburg läßt stadteigenen Wohnraum in Moorburg verkommen bzw. widmet diesen um, um ihn anderweitig zu nutzen.
So verfährt die Stadt z. Zt. mit dem Haus Nehusweg 1, dass unter Denkmalschutz steht.
Die SAGA als Erbbauberechtigte beabsichtigt jetzt konkret, das Gebäude angeblich zu „sanieren“, es aber nicht als Wohnraum zu vermieten, sondern sie will es Bürgern zur Verfügung stellen, damit dort „Begegnung und kreativer Austausch“ stattfinden kann.
Das hört sich zunächst mal ganz toll an, Begegnung und Kreativität sind für jeden Stadtteil gut und sind positiv besetzt.
Aber hier liegt die Sache etwas anders.
Moorburg ist ein Ort mit nicht ganz 700 Einwohnern und hat bereits mehrere Stätten, die auf diese Weise genutzt werden bzw. werden könnten.

– Das gesamte ehemalige Gebäude der Grundschule in Moorburg wird vom „elbdeich e. V.“ genutzt um „eine lebendige Plattform für Kunst, Kultur, Musik, Sport, Spaß und Jugendarbeit“ zu schaffen. Dem Verein steht unter anderem die 150 qm große Pausenhalle der Schule für Veranstaltungen zur Verfügung. Er wird über Kulturmittel des Bezirks gefördert.

– Der Schützenhof „Moorkathen“ als tradierter Ortstreffpunkt im weitesten Sinne besteht zwar noch, wird aber von der SAGA nicht saniert und wird kaum genutzt. Es gibt dort unter anderem einen großen Saal für mehrere hundert Personen.
Er wird aber schon seit längerem nicht mehr als Gaststätte oder Treffpunkt o. ä. betrieben, sondern dient den jeweiligen Pächtern im wesentlichen zur Vermietung von Unterkünften.

– Es kommen noch die Möglichkeiten im Restaurant „Wasserturm“ und im Gemeindehaus hinzu.

Und jetzt soll ein weiteres großes Gebäude hinzukommen, dass als „Treffpunkt“ im weitesten Sinn dienen soll.
Ich bin schon zu lange mit der besonderen Situation des Ortes befaßt um mir nicht sicher zu sein, dass hier trickreich versucht wird, eine notwendige Sanierung eines Gebäudes zu vermeiden und gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, dass das aus positiven Gründen geschieht.
Denn eine wirkliche Sanierung wird nicht stattfinden, dann könnte das Gebäude auch zu Wohnzwecken vermietet werden, sondern hier soll etwas zurechtgeflickt werden für eine Nutzung, die der Ort nicht in diesem Ausmaß braucht.

Wenn die SAGA es ernst meint mit einem weiteren Treffpunkt, sollte sie den „Moorkathen“ sanieren und als Treffpunkt für alle zur Verfügung stellen, was sie aber schon seit vielen Jahren nicht macht.

Was der Ort braucht ist Wohnraum !!
Und er kann auf dem Gebiet der Stadt ein attraktives Angebot machen. Er darf keinen Wohnraum mehr verlieren, weder durch Abriss noch durch Umnutzung !!
Es ist ein Skandal, dass dies bei stadteigenem Wohraum und einem städtischen Wohnungsunternehmen als Erbbauberechtigte, die über fast einen kompletten Ort verfügt, nicht in gebotenem Maße geschieht…

Flugblatt zur Nutzung als Treffpunkt

Flugblatt Nehusweg 1

Pressespiegel

http://www.harburg-aktuell.de/news/vermischtes/13461-noch-ein-treffpunkt-ist-moorburg-da-nicht-ueberversorgt.html

http://www.elbe-wochenblatt.de/cranz/lokales/wohnungsnot-aber-die-kate-steht-leer-d44785.html

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